Viel Zuspruch für die Sammler und gelegentlich barsche Abfuhr

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Delmenhorster Kreisblatt 10. Dezember 2008

 
Volksbund sucht Unterstützer in Ganderkesee / Umfeld wird schwieriger
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In schwierigem Umfeld haben Schüler und junge Soldaten über 4500 Euro für den Volksbund gesammelt. Das Geld wird für die Pflege von Kriegsgräbern, vor allem aber für internationale Jugendbegegnungen eingesetzt. Von Reiner Haase
 
Ganderkesee. Bei der Haussammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in den Tagen rund um den Totensonntag haben Jugendliche der Realschule Bookholzberg im Norden und junge Erwachsene der Bundeswehr in Adelheide im Süden der Gemeinde Ganderkesee über 4500 Euro zusammengetragen. Der Ganderkeseer Volksbund-Vorsitzende Hans-Heinrich Hubmann bedankte sich gestern beim Bilanzgespräch bei den Sammlern für das Engagement. Er kündigte an, er werde in der Haupt- und Realschule Ganderkesee eine Lehrkraft suchen, die sich wie an der Realschule Bookholzberg Dieter Beckmann für die Vermittlung der Ziele des Volksbunds einsetzt. Hubmann nannte die internationale Jugendarbeit im Sinne der Völkerverständigung und der Friedenssicherung in gemeinsamen Camps zur Pflege der Kriegsgräberstätten und die europaweit fünf Jugendbegegnungsstätten des Volksbunds.
Vielfach seien sie freundlich begrüßt und für ihr Engagement gelobt worden, berichten die Bookholzberger Realschülerinnen Tahnee Plorin und Elisa Pieruschka. Mit den barschen Worten „Bei uns nicht" sei ihnen aber auch gelegentlich die Tür vor der Nase zugeschlagen worden. Ihr Schulleiter Dieter Beckmann hat dafür eine Erklärung: Die Generation der Augenzeugen des Zweiten Weltkriegs sterbe aus, und auch die Lehrer könnten die Zeit nur als Geschichte vermitteln. Die wachsende Zahl toter deutscher Soldaten in Afghanistan, auf die Hubmann hinwies, macht die Vermittlungsarbeit nach Ansicht des Pädagogen auch nicht leichter. „Joschka Fischers Satz, die Freiheit Deutschlands werde am Hindukusch verteidigt, ist den Menschen hier kaum verständlich zu machen", so Beckmann. Umso wichtiger sei es, für Kontakte zu sorgen und um Verständigung und Toleranz zu werben, so Hubmann.

 

Schule an der Ellerbäke, Stedinger Strasse 5, 27777 Ganderkesee / Bookholzberg