Jugendliche stehen vermehrt in der Kreide

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Nordwest Zeitung, 19.1.2007

,,Fit in Sachen Geld" ist das Thema einer Veranstaltung der Sparkasse

Von der Klasse 9a der Realschule Bookholzberg

OLDENBURG - Schulden - ein Thema, mit dem sich immer mehr Jugendliche beschäftigen müssen. Nicht nur die „Schuldenfalle Nummer 1", das Handy treibt Jugendliche immer öfter in die Kreide, auch die hohen Ausgaben durch den Kauf von Klamotten. Mit diesem und anderen Themen beschäftigten wir uns bei einer Veranstaltung der Landessparkasse zu Oldenburg (LZO) mit dem Titel ,,Fit in Sachen Geld", zu der uns die LzO einlud.
 
In Gruppen erarbeiteten wir Themen wie ,,Sparen - wo- für und wie? " oder ,,Sparen oder Konsum? - wie denkt Ihr darüber?" und stellten die Ergebnisse den anderen vor. In der Gruppe mit dem Thema „Schuldenfalle - wodurch und was kann ich dagegen tun?" sind wir zum Ergebnis gekommen, dass viele Jugendliche zu leichtsinnig ihr Geld für eigentlich unnötige Dinge ausgeben.
 

Es gibt keinen felsenfesten Schutz vor Hackern beim Onlinebanking


 
Also, wie könnte man das Problem lösen? In der Zusammenarbeit haben wir herausgefunden, dass man mit seinem eigenen Geld viel verantwortungsbewusster umgehen würde, als mit dem Taschengeld der Eltern. Dabei könnte doch ein Girokonto Hilfe verschaffen. Über die Vor- und Nachteile, ein solches Konto zu haben, wurde auch an diesem Vormittag gesprochen. Dabei waren wir uns einig: Jugendliche können ihr Geld auf einem Girokonto sicher verwahren. Da das Konto erst mit 18 Jahren überzogen werden darf, haben sie keine Gelegenheit, über den eigenen Verhältnissen zu leben.
 
Durch die Gruppenarbeit ergaben sich weitere Themen, beispielsweise das Thema Onlinebanking. Wir haben über die Vielseitigkeit dieser Möglichkeit der Kontoführung mit den Dozenten geredet, aber auch über die Nachteile, die sich ergeben könnten. Besonders auf die Sicherheit kamen wir zu sprechen. LzO - Mitarbeiter Hartmut Schimming: ,,Generell gehen wir davon aus, dass unser Internetbanking sicher ist". Aber nicht immer kann man absolute Sicherheit garantieren: ,,Hundertprozentigen Schutz vor Hackern wird es nie geben", so Michael Watermann von der LzO. Trotzdem finden wir das Onlinebanking gut und praktisch.
 

 
Die LzO in Zahlen und Fakten
 
Die LzO wurde 1768 im Gebiet des ehemaligen Großherzogtums Oldenburg gegründet. Heute hat sie Niederlassungen in Oldenburg, Delmenhorst sowie den Landkreisen Oldenburg, Friesland, Wesermarsch, Vechta, Cloppenburg und Ammerland.
 
Im Dachverband der Sparkassen - Finanzgruppe, dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), rangiert die LzO auf Platz 20 von insgesamt 463 Instituten. Die Bilanzsumme des lnstitutes betrug im Jahr 2005 rund sieben Milliarden Euro.
 
122 Filialen betreibt die Lz0 insgesamt im Oldenburger Land. Hier arbeiten 1780 Mitarbeiter. 134 Auszubildende beschäftigt die Sparkasse.
 

 
SCHÜLERKOMMENTAR
 
Überflüssige Geldausgabe
VON JANA RADTKE, STEFANIE SCHAUF, ODETTE VOGE UND SASKIA FORTMANN
 
Die Kaufkraft der Kinder und Jugendlichen ist so groß wie nie zuvor. Es stellt sich daher die Frage, wie sich Jugendliche verschulden können. Einige Jugendliche leben über ihre finanziellen Verhältnisse. Sie bekommen im Alter von 14 bis 16 Jahren etwa 15 bis 50 Euro Taschengeld im Monat. Viele Jugendliche sind zu faul, sich mit Nebenjobs auszuhelfen. Stattdessen leihen sie sich Geld, beispielsweise von Freunden, können es nicht mehr zurückzahlen und verschulden sich dadurch. Viele Jugendliche konsumieren zu viel und geben ihr Geld schlicht für überflüssige Dinge aus.

 


 Interview

 
,,Handy spielt große Rolle"
 
Michael Watermann ist Sparkassenbetriebswirt bei der LzO. Er denkt, dass Jugendliche ihr Geld oft zu leichtfertig ausgeben.
VON ISABEL BIEBRICHER, MELINA CAKIT UND BETTINA GEHRAU
 
FRAGE: Hatten Sie als Jugendlicher Schulden?
 
WATERMANN: Nein.
 
FRAGE: Warum nicht?
 
WATERMANN: Ich habe am Wochenende in einer Diskothek gearbeitet. Da, wo andere ihr Geld ausgegeben haben, habe ich etwas dazuverdient.
 
FRAGE: Warum verschulden sich Jugendliche?
 
WATERMANN: Jugendliche geben ihr Geld oft zu leichtfertig aus. Die Kosten fürs Handy spielen eine große Rolle. Jugendliche, die zu Hause wohnen, haben es manchmal besser, denn oft übernehmen Eltern Kosten der Lebensführung. Jugendliche haben aber durchaus die Möglichkeit, sich am Wochenende durch Nebenjobs Geld zu verdienen.
 

AUFGESCHNAPPT

„Generell gehen wir davon aus, dass unser Internetbanking sicher ist. "

Hartmut Schimming, Kreditanalyst bei der LzO zu dem Zisch-Reportern.