CDU scheitert mit Eilantrag zu Oberschulen

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Delmenhorster Kreisblatt 25.2.2011

Schulausschuss sieht viele Fragen offen
 
Isoliert von allen anderen hat die CDU versucht, den Landkreis frühzeitig auf Oberschulen in Hude und Bookholzberg festzulegen. Die Mehrheit im Schulausschuss will das Landesgesetz abwarten.  Von Reiner Haase
 
 
Landkreis Oldenburg. Die CDU-Fraktion ist gestern Abend im Schulausschuss des Landkreises mit dem Antrag gescheitert, frühzeitig die Weichen Richtung Oberschule mit gymnasialem Zweig in Hude und Richtung Oberschule ohne gymnasialen Zweig in Bookholzberg mit Startdatum 1. August 2011 zu stellen. SPD, FDP und Otto Sackmann, Freie Wähler, stimmten gegen den Antrag, der Grüne Manfred Rebensburg enthielt sich, allerdings nicht weil er der CDU halb zustimmen wollte. Er hatte sich zuvor klar gegen die Oberschule und für die Integrierte Gesamtschule positioniert.
 
Die Ausschussmehrheit teilte die Auffassung des Landrats Frank Eger, es sei ,,nicht okay", bei der Oberschul-Frage ,,anzufangen, das übers Knie zu brechen." In die gleiche Kerbe hatte Stefan Bredehöft, der Vorsitzende des Kreiselternrats, schon in der Bürgerfragestunde zum Auftakt der Sitzung gehauen: ,,Wir warnen davor, etwas mit rasender Geschwindigkeit auf den Weg zu bringen, was nachhaltige Betrachtung verdient."
 
Unter Hinweis darauf, dass das Gesetz zur Einführung der Oberschule noch gar nicht beschlossen ist, räumte CDU-Fraktionschef Hans-Heinrich Hubmann ,,ein Problem auf der Zeitschiene" ein, doch die Vorentwürfe und die Aussagen aus Hannover seien eindeutig. Mit seinem Appell, sich früh festzulegen, damit der Antrag für die Oberschulen bis zum angekündigten Annahmeschluss 31. Mai in Hannover liegt, erreichte er die anderen Fraktionen nicht.
 
Zu den ungeklärten Fragen zählt, dass die Gemeinde Hude offenbar nicht, wie vor Ort angenommen, die Umwandlung der Peter-Ustinov-Schule in eine Oberschule in eigener Regie ausführen kann. Ganz kurzfristig habe er vom Land die Zuständigkeit des Kreises bestätigt bekommen, berichtete der Landrat. Die Verwaltung will auch noch Zeit für eine Elternbefragung gewinnen.
 
Klaus Kapell von der Landesschulbehörde kündigte Informationsveranstaltungen über die Oberschule für die Eltern der 4. Klassen noch vor Ostern an. Der ,,vorauseilende Gehorsam" ohne Gesetzesgrundlage verwunderte Rebensburg. Er wünsche sich ,,so viel Einsatz auch für die IGS Harpstedt."