Suchtprävention
NWZ, 12.Oktober 2012
Alkohol und Tabak als Problem
PRÄVENTION Suchtmittel-Befragung an Gymnasium und Oberschulen
Die drei weiterführenden Schulen der Gemeinde arbeiten zusammen. 25 Klassen wurden befragt. VON ROBERT OTTO
GANDERKESEE/BOOKHOLZBERG - Alkohol, Tabak, Glücksspiel - all das kann für Schüler zum Problem werden. Doch wie viele Jugendliche wirklich suchtgefährdet sind, darüber gibt es bisher nur bundesweite Studien - das ändert sich jetzt. Am Gymnasium sowie an den Oberschulen Ganderkesee und Bookholzberg waren jetzt Forscher der Universität Hamburg zu Gast. Sie führten eine Schüler- und Lehrerbefragung im Umgang mit Suchtmitteln – kurz ,,Schulbus" - durch.
Gemeinsame Suchtprävention ( von links ): Die Schulleiterinnen Dr. Renate Richter, Diana Droste, Daniela Knipper sowie Maria Rüschendorf von der Diakonie Wildeshausen. Bild: R. Otto
Konkrete Maßnahmen
,,Das Gute an der Umfrage ist, dass sie standortbezogen ist. Zum ersten Mal gibt es Zahlen für die eigene Schule, statt bundesweiter Werte", betont Maria Rüschendorf vom Fachbereich Sucht der Diakonie Wildeshausen. Sie betreut das Projekt im Landkreis Oldenburg.
Bisher wurden nur Hamburger Schüler befragt. Dort kam das Projekt so gut an, dass es das Bundesministerium für Gesundheit auf ländliche Regionen ausweitet. Vorerst sind nur Ganderkesee, das Saterland und eine Region in Schleswig-Holstein in das Pilot-Projekt einbezogen. Es gehe nicht nur um Bestandsaufnahmen, meint Rüschendorf, sondern auch um Präventionsrnaßnahmen.
Von Dienstag bis Freitag wurden an den drei Schulen insgesamt 25 Klassen befragt. Die Jugendlichen aus den Stufen acht bis zehn an den Oberschulen sowie acht bis zwölf am Gymnasium beantworteten Fragen zu den Themen Alkohol, Tabak, Drogen und Glücksspiel, aber auch zu ihrer Lebenssituation. ,,So kann verglichen werden, ob ein Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Drogenkonsum besteht", so Rüschendorf.
,,Das schwierigste Feld ist für uns die Computer-Sucht. Da wissen wir nicht, wer betroffen ist. Oft merkt man auch erst etwas, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist", sagt Diana Droste, Leiterin der Oberschule Ganderkesee. Daher sei es gut, dass auch Internet- und Spielsucht nachgefragt würden, ergänzt Daniela Knipper, Leiterin der Oberschule Bookholzberg. Alkohol und Tabak seien sehr offensichtliche Probleme, so die Schulleiterinnen.
Anonyme Befragung
Und Dr. Renate Richter, Schulleiterin des Gymnasiums, erklärt: ,,Es geht nicht nur um das konkrete Handeln der Schüler, sondern auch um deren Einstellung zu Alkohol oder Drogen." Die Schüler nähmen gerne teil - vor allem, weil die Umfrage anonym, ohne „Lehrer und an Tablet-PCs durchgeführt werde.
Doch nicht nur die Jugendlichen nehmen teil, auch die Lehrer mussten Fragen zu ihren Einschätzungen von Suchtproblemen an den Schulen beantworten. Ergebnisse soll es. Ende des kommenden Jahres geben.