,,Benötigen eine solidere Basis"

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Nordwest Zeitung, 30.5.2006

Interview mit dem Schulleiter der Realschule

Dieter Beckmann leitet die Realschule Bookholzberg. Gemeinsam mit der Hauptschule hat er zum dritten Mal einen Antrag auf Einrichtung als offene Ganztagsschule gestellt.
Von Daniela Greulich
 
 
FRAGE: Herr Beckmann, erwarten Sie zum 25-jährigen Bestehen ihrer Schule auch ein Geschenk aus Hannover? Glauben Sie, dass Ihrem Antrag auf Einrichtung als offene Ganztagsschule entsprochen wird?
 
BECKMANN: Wir sind gespannt, ob das derzeitige Nachmittagsangebot auf eine solidere Basis gestellt wird. Nur auf Freiwillige zu setzen, ist keine gute Basis. Aber sehr optimistisch bin ich nicht.
 
FRAGE: Wie sieht das Angebot denn momentan aus?
 
BECKMANN: Ausgehend von der Hauptschule bieten wir seit 2002 an einem und seit 2003 an zwei Nachmittagen pro Woche auf freiwilliger Basis Arbeitsgemeinschaften an. Ein Viertel der Haupt- und Realschüler - 150 Mädchen und Jungen - hat sich dafür angemeldet. Neben Lehrern leiten auch Eltern, Schüler und Mitglieder von Sportvereinen Angebote. Wir würden gerne an vier Nachmittagen pro Woche Arbeitsgemeinschaften anbieten, benötigen dafür aber die entsprechenden Lehrerstunden.
 
FRAGE: Wie viele Lehrerstunden wären das?
 
BECKMANN: Als Ganztagsschulzentrum würden wir etwa 56 zusätzliche Lehrerstunden pro Woche benötigen, das würde das Land im Jahr knapp 100 000 Euro kosten. Momentan haben wir gar keine zusätzlichen Lehrerstunden für den Nachmittagsunterricht zur Verfügung. Die zwölf bis 14 Stunden, die wir dafür einsetzen, stammen aus unserem normalen Kontingent. Wir haben signalisiert bekommen, dass wir als offene Ganztagsschule anerkannt würden, falls wir auf zusätzliche Lehrerstunden verzichten würden. Dazu sind wir aber nicht bereit.
 
FRAGE: Und wie soll es weitergehen, wenn der Antrag wieder abgelehnt wird?
 
BECKMANN: Dann versuchen wir das Angebot so, wie es ist, aufrecht zu erhalten.
 
FRAGE: Warum wollen sie nicht darauf verzichten?
 
BECKMANN: Die Nachmittagsstunden sind ein zusätzliches Stück Erziehungsarbeit, das es anscheinend in zunehmendem Maße zu Hause nicht mehr gibt. Die Schüler können unter Anleitung ihre Hausaufgaben machen und es gibt Anregungen zu sinnvoller Freizeitgestaltung.