Kritik an Deutsch-Prüfung in 10. Klasse
NWZ, 27.04.2013
Schüler fühlen sich unfair behandelt
Bookholzberger Realschüler beklagen sich über eine Änderung in ihrer Abschluss-Prüfung. Jetzt wollen sie einen Brief an das Kultusministerium schicken. VON JONAS SCHÖNROCK
Sind erbost über die unangekündigte Änderung aus Hannover ( von links ): Phillip Bachmann, Sina Könekamp, Jan Möller, Phil Gaffron und Vanessa Döhle. Sie fordern eine Erklärung vom Kultusministerium. Bild: Jonas Schönrock
BOOKHOLZBERG - ,,Endlich geschafft!" Das denken sich eigentlich alle Schüler nach dem Ende einer Klausur. Wenn es sich dabei auch noch um eine Abschlussprüfung handelt, sollte die Erleichterung am Ende doppelt so groß sein.
Bei den 62 Schülerinnen und Schülern der zehnten Klassen der Bookholzberger Oberschule an der Ellerbäke herrscht momentan allerdings eher Frust statt guter Laune. Anlass der Verärgerung ist die Abschlussprüfung im Fach Deutsch. Was ist passiert?
Die Klausuren werden vom niedersächsischen Kultusministerium gestellt und landesweit am selben Tag geschrieben, in diesem Fall am vergangenen Mittwoch. ,,Bei dieser Prüfung ist es normalerweise so, dass es zwei Varianten von Aufgaben gibt, aus denen wir uns eine zum Bearbeiten aussuchen können", sagt Phil Gaffron aus der 10a. ,,Je nachdem, was einem eher liegt. Unsere Lehrer haben uns auch dahingehend vorbereitet", sagt der Schüler.
In diesem Jahr habe es jedoch nur einen Basisteil gegeben, ohne dass eine Alternativaufgabe gestellt wurde. Ärgerlich finden die Schüler nicht die Änderung an sich, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Schule vom Kultusministerium nicht ausreichend darüber informiert wurde.
Er habe eine recht oberflächliche E-Mail zu Beginn des Schuljahres bezüglich der Abschlussprüfung aus Hannover erhalten, erklärt der stellvertretende Schulleiter und Deutschlehrer, Jan-Michael Braun. ,,Daraus ging diese Änderung nicht hervor. Es gab auch keine Beispielaufgaben." Als er die Prüfung erhielt, habe er dann sofort eine Anfrage an das Ministerium gestellt - bislang ohne Antwort.
,,Wir haben uns ein Jahr lang vorbereitet, und dann wird kurz vorher einfach etwas geändert", klagt Phil Gaffron. ,,Das finden wir unfair."
Die Schüler planen jetzt, einen Brief an das Kultusministerium aufzusetzen. ,,Wir erwarten eine Erklärung", so der Zehntklässler.
Warum diese Änderung der Klausuren erfolgte, ist nicht klar. In den offiziellen Hinweisen zur Abschlussprüfung im Fach Deutsch des Kultusministeriums sind für das Schuljahr 2012/2013 die Wahlmöglichkeiten ausgewiesen. ,,Die Schülerinnen und Schüler wählen zwischen zwei Bearbeitungsvarianten (Wahlteil 1 / Wahlteil 2)..", heißt es dort. Eine Anfrage der NWZ an die Pressestelle des Kultusministeriums blieb am Freitag bis Redaktionsschluss unbeantwortet .