Energydrinks

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DK, 2.4.2014
Weniger ,,Energy" für Schüler
 
 
 
Zu viel Koffein, zu viel Zucker. Mit einem Projekttag hat die Oberschule Bookholzberg Fünftklässler gestern über gesunde Ernährung informiert. Kinderarzt Dr. Johann Böhmann klärte sie über die Gefahren von „Energy-Drinks" auf.                                                                                                                       VON THORSTEN KONKEL
 
 
BOOKHOLZBERG. Herzrasen und Unkonzentriertheit - darunter leiden immer mehr Fünftklässler an der Oberschule Bookholzberg; ,,Der Konsum von ,Energy-Drinks' ist für eine handvoll Schüler mittlerweile zur Mode geworden", hat die Schulleiterin Daniela Knipper gestern anlässlich eines Projekttages bedauert. Gesunde Ernährung stand deshalb für die 61 Schüler des fünften Jahrgangs auf dem Stundenplan.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Leicht zu haben: Massenhaft werden so genannte ,,Energy-Drinks", die neben Koffein und Zucker oft auch weitere Stoffe enthalten, in Supermärkten angeboten.
 
 
 
Mit der Prävention solle verhindert werden, dass sie ähnliches erleiden wie ein zwöltjähriger Schüler, der namentlich nicht genannt werden möchte: ,,Ich habe regelmäßig morgens vor Schulbeginn einen halben Liter ,Energy' getrunken", berichtete er. Dadurch habe er schließlich so starkes Herzrasen und Bluthochdruck bekommen, dass seine ' Mutter ihn zum Arzt brachte. Der Mediziner habe erklärt, dass er sofort da mit aufhören müsse oder ernsthaft erkranken werde. Auch ein elfjähriger Oberschüler trinkt viele Energy-Drinks: ,,Ich bin morgens immer so müde", entschuldigte er sich.
 
Seit mehreren Wochen informieren die Pädagogen nun übergreifend 'im Deutsch- und Biounterricht über Essen und seine Auswirkungen, auch über den übermäßigen Zucker- und Koffeinkonsum. '
 
Mit Erfolg: ,,Seit ich anstelle Brause zu trinken morgens richtig frühstücke, fühle ich mich besser", so der Zwölfjährige. Auch der Elfjährige versprach, nur noch einmal pro Woche ,,Energy" zu konsumieren, nachdem er gestern Nachmittag die mahnenden Worte von Dr. Johann Böhmann gehört hat.
 
,,Im Prinzip sind ,Energy-Drinks' Drogen", machte der Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Delmenhorst den Schülern in der Mensa deutlich. Er betreut eine an Diabetes leidende Oberschülerin und wies auf den hohen Zuckergehalt und die aufputschenden Zusatzstoffe der Getränke hin.
 
,,Das Gehirn braucht bei Stress und beim Lernen zwar viel Zucker, doch das bekommt es besser durch ballaststoffreiche Ernährung und Obst, nicht durch Schokolade, Cola oder süße Limonaden", betonte er in seinem Vortrag über den Weg der Nahrung durch den Körper.
 
Dass Nahrhaftes durchaus auch gut schmecken kann, haben die Schüler gestern auch selbst ausprobiert. Mit ihren Lehrern bereiteten sie im Freien gefüllte Teigfladen über einem Grill zu.
Dazu wurden Wasser und Gemüsesäfte serviert.