Bley und Dürr kamen mit leeren Händen

Delmenhorster Kreisblatt 4.11.2005

Bookholzberg: Weiterhin keine Lehrerstunden für Ganztags

Die hiesigen Landtagspolitiker bedauerten gestern vor der CDU-Fraktion und den Schulleitern, keine Gelder versprechen zu können. So fühlt sich das Schulzentrum weiterhin mit seinem ehrenamtlichen Engagement vom Land allein gelassen.
 
bookholzberg (mik). Das Schulzentrum Bookholzberg bleibt mit seinem nur dank ehreanamtlichem Engagement angebotenen Ganztagsbetrieb in der Zwickmühle: Die hiesigen Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Bley (CDU) und Christian Dürr (FDP) waren zum Ortstermin der örtlichen CDU-Ratsfraktion mit leeren Händen gekommen. Sie konnten die dringend benötigten zusätzlichen Lehrerstunden für eine auch offiziell und dauerhaft gesicherte Ganztagsbetreuung nicht in Aussicht stellen. Unisono erklärten beide: ,,Wir können keine Versprechungen machen."
 
An zwei Tagen in der Woche gibt es für die Bookholzberger Haupt- und Realschüler Nachmittagsangebote vom Mittagessen in der Mini-Mensa (bis 45 Teilnehmer) über Hausaufgabenbetreuung bis hin zu Arbeitsgruppen (100 Teilnehmer) - alles nur gewährleistet dank ehrenamtlicher Tätigkeiten aus der Elternschaft und Verlagerung von Aufsichtsstunden der Lehrer, wie die Schulleiter Dieter Beckmann (Realschule) und Friedrich Stürzekarn (Hauptschule) erläuterten. Geld vom Land gibt es nicht.
 
Zwar hat das Schulzentrum Anträge auf Anerkennung als Ganztagsschule gestellt, um wenigstens über eine Kapitalisierung von Lehrerstunden Aufwandentschädigungen für die Ehrenämtler zahlen zu können, doch sieht sich das Land wegen seiner Finanznot nicht in der Lage, diese Lehrerstunden zu bewilligen. Und der angebotene ,,Ersatz" an die Schule, auf Lehrerstunden zu verzichten und reine Investitionsmittel des Bundes (Buhlmahn-Mittel) zu beantragen, sieht das Schulzentrum nur als faulen Kompromiss. Denn falls die ehrenamtliche Betreuung wegbrechen sollte, müsste die Schule Lehrer aus Vormittagsstunden abziehen, weil man zur Aufrechterhaltung des offenen Ganztagsbetriebs verpflichtet wäre.
 
Die Schulleiter rechneten vor, dass ihr Ganztagsbetrieb mit rund 60000 Euro im Jahr deutlich weniger kosten würde als die vom Land genannte Durchschnittssumme von 200000 Euro.