Plakate gegen Extremismus
Nordwest Zeitung, 29.11.2008
Realschüler informieren über Nationalsozialismus und ,,rechte" Symbole.
Von Benjamin Kleemann
Anlass für die Ausstellung waren rechtsradikale Schmierereien. Auch mit dem Thema Rassismus haben sich die Schüler beschäftigt.
Bookholzberg - Zehntklässler der Bookholzberger Realschule stellen zurzeit ihre Plakate gegen Rechtsextremismus im Foyer der Schule aus. ,,Der Anlass für das Projekt war ein erschütternder Vor-fall", berichtete die Klassenlehrerin Ulrike Häußler. Sie hatte in einem Duden, der den Schülern der 10a frei zugänglich ist, rechtsradikale Parolen und Symbole gefunden. Darauf angesprochen, habe sich gezeigt, dass das Wissen der Jugendlichen über Rechtsextremismus sehr unterschiedlich ausgeprägt war.
,,Außerdem wollten wir das nicht so stehen lassen und haben deshalb gemeinsam überlegt, was wir dagegen machen können", sagte der 15-Iährige Jan Schmidt. Aus der Klasse seien dann die Ideen gekommen, Referate zu dem Thema zu erarbeiten und die Ergebnisse auf Plakaten festzuhalten, damit sich auch andere Schüler darüber informieren könnten.
Die Ausstellung beginnt nach einer allgemeinen Darstellung historisch mit der Person Adolf Hitler, dem Aufstieg des Nationalsozialismus und seinen Verbrechen. Beispielsweise berichten zwei Plakate in Bild und Text über die Judenverfolgung und die Geschichte der Geschwister Scholl.
Außerdem lernten die Schüler viel über ,,rechte" Symbole. ,,Das Hakenkreuz beispielsweise stammt ursprünglich aus Indien und wurde dem Sonnengott zugeordnet", weiß Kevin Gerlach:,,Neben den offensichtlichen , verwenden Rechte aber auch versteckte Symbole wie die Zahl 88." Zudem wissen die Schüler jetzt, dass nicht nur ein Neonazi sein kann, wer mit rasiertem Kopf, Bomberjacke und Springerstiefeln herumläuft, sondern sich ebenso im Anzug verbergen kann.
Die rassistischen Anfeindungen gegen den neuen US Präsidenten Barack Obama nahmen einige der jugendlichen zum Anlass, sich mit diesem Thema ausführlicher zu beschäftigen.
Eröffnet wurde die Ausstellung in dieser Woche anlässlich des Elternsprechtages. ,,Und ich sehe immer wieder Schüler die in den Pausen stehen bleiben und sich die Plakate genauer anschauen", sagte Häußler. Sie werden noch bis Anfang Dezember in der Realschule zu besichtigen sein.